Ein kräftiger Ruck geht durch den Saugroboter Markt. Nach Ecovacs kündigt nun auch Roborock mit dem Roborock S6 MaxV einen Saugroboter mit Wischfunktion an, der auf ein zusätzliches Kamerasystem samt AI (künstliche Intelligenz) setzt.
Was smart klingt, wird in der Praxis wahrscheinlich noch viel smarter sein. Durch das Dual-Kamerasystem soll das neue Flaggschiff Kabel, Schuhe, Sockel usw. erkennen und ausweichen können. Zusätzlich gibt es einen 25% kräftigeren Saugmotor und ein saftiges Upgrade in Sachen Features.
Ende Juni kommt der Roborock S6 MaxV für rund 650 Euro UVP auf den Markt. Wie wir das Modell einordnen, wieso sich die Konkurrenz warm anziehen kann und ob Sie den Roboter auf Ihre Wunschliste setzen sollten – all das gibt es jetzt in unserem regelmäßig aktualisierten Beitrag.
Das Wichtigste zum Roborock S6 MaxV auf einen Blick
Weil Sie es sicher eilig haben: Hier alles, was Sie zum neuen Roborock S6 MaxV wissen müssen: Natürlich aktualisieren wir diese Punkte ständig, wenn es Neuigkeiten gibt:
Wow, so wie er sich bewegt sieht das ganz schön gut aus.
Roborock stattet die bekannte (und von uns geliebte) LDS-Sensorik mit einem zusätzlichen Stereo-Kamerystem aus. Dadurch kann der Roboter Gegenstände erkennen und sein Fahrverhalten anpassen.
Bis zu vier Etagen wird das neue Roborock Flaggschiff speichern können. Hindernisse wie Kabel werden in die Karte eingetragen. Virtuelle Wände, Selektive Raumeinteilung und alle bekannten Features sind mit an Board.
Der chinesische Hersteller speichert sowohl auf dem Gerät als auch in der Cloud keine Aufnahmen der Kamera. Datenschutz soll groß geschrieben werden.
Die AI soll hochlernfähig sein und per Firmware-Updates ständig verbessert werden.
Lassen Sie uns nun einen detaillierten Blick auf die Neuerungen des S6 MaxV gegenüber aktuellen Flaggschiffen wie dem Roborock S6 werfen.
Direktvergleich: Roborock S6 MaxV vs. S5 Max vs. S6
Auf dem Papier ist der Vorsprung zu seinen beiden Vorgängern gar nicht mal so groß. Der Schlüssel liegt aber natürlich in der KI und dem Kamerasystem.
Roborock S6 MaxV
Roborock S5 Max
Roborock S6
Preis UVP
649€
500€
480€
Sensorik
LDS, Stereokamera, ReactiveAI
LDS
LDS
Saugleistung
2500 pa
2000 pa
2000 pa
Lautstärke
61-68 dB
61-68 dB
61-68 dB
Wassertank
0,297 l
0,297 l
0,16 l
Saugbehälter
0,48 l
0,48 l
0,48 l
Max. Schwellenhöhe
2,3 cm
2,3 cm
2,3 cm
Akku
5200 mAh
5200 mAh
5200 mAh
Teppicherkennung
nur saugen
nur saugen
nur saugen
Mapping
4 Karten
2 Karten
2 Karten
App
Mi Home, Roborock Home
Mi Home, Roborock Home
Mi Home, Roborock Home
Key-Features
Multi-Mapping, Selektive Raumreinigung, ReactiveAI, Wisch- und Saugpläne
Multi-Mapping, Selektive Raumreinigung, Wisch- und Saugpläne
Multi-Mapping, Selektive Raumreinigung
Deswegen verändern ReactiveAI und die Stereo-Kamera den Saugroboter Markt
Von (den meisten) hochwertigen Saugrobotern können wir mittlerweile eine systematische und zuverlässige Navigation erwarten. Roborock ist hier seit nun über 3 Jahren einsame spitze – auch wenn der Abstand immer kleiner wird.
Gerade deswegen möchte der chinesische Hersteller wohl nun einen neuen Meilenstein setzen. So wie er es damals mit dem Roborock S50 gemacht hat. Und das mit einem Kamerasystem und AI – wie es Ecovacs auch für den Deebot Ozmo T8 angekündigt hat.
Dank der ReactiveAI kann das Roborock Flaggschiff kleineren Gegenständen ausweichen.
Die Kamera nimmt mit 30 Bildern pro Sekunde auf und vergleicht diese über ein neuronales Netzwerk mit über 10000 Bildern aus der bestehenden Datenbank. Dadurch können Gegenstände wie Schuhe, Kabel, Hundekot aber auch Freischwingerstühle analysiert und erkannt werden. Betrieben wird das Ganze durch den starken Qualcomm APQ8053-Prozessor.
Neben der Art des Objektes, sammelt der Roborock S6 MaxV aber auch Daten zu Position und Größe der Gegenstände. Dadurch kann der Saugroboter mit Wischfunktion diese dann geschickt umfahren. Die sowieso schon gute Roborock Navigation dürfte dadurch nochmal ein gutes Stück besser werden.
Für Sie als Endverbraucher ändert das einiges: Denn herumliegende Gegenstände, wie Kabel, machen immer noch vielen – auch den richtig guten – Saugrobotern Probleme. Sie können Ihren Saugroboter dadurch noch flexibler und zuverlässiger im Alltag einsetzen.
Was wir besonders cool finden: Die Gegenstände, die von der Dual-Kamera erkannt werden, werden anschließend als Symbole in die Karte eingetragen.
Hier mal eine Beta-Ansicht davon, wie das Ganze in der App später aussehen wird.
In Sachen Datenschutz müssen Sie sich laut Roborock keine Gedanken machen. Die Daten werden weder auf dem Roboter noch in der Cloud gespeichert.
Wie gut ReactiveAI und die Stereo-Kamera in der Praxis tatsächlich funktionieren, werden wir in unseren Praxistests natürlich ganz genau überprüfen.
Auf dem Papier 25% mehr Saugleistung (und wieso wir skeptisch sind)
Jaja ich weiß, Saugleistung in Pascal zu messen ist immer so eine Sache. So richtig viel sagt eine solche Angabe nicht darüber aus, wie gut ein Roboter wirklich saugt.
Allerdings testen wir all unsere Modelle immer sehr detailliert in den unterschiedlichsten Situationen (inkl. vorher und nachher wiegen der Saugbehälter). Hier sehen Sie, wie unser Testverfahren aussieht.
Wir testen alle Saugroboter immer unter den gleichen harten Bedingungen.
Dadurch wissen wir zumindest sehr exakt, wie zuverlässig die bisherigen Roborock Modelle saugen. Und weil die Roboter sehr ähnlich aufgebaut sind, wie der neu angekündigte Roborock S6 MaxV, wagen wir uns an eine Schätzung zur Saugkraft des neuen Flaggschiffs:
Der Roborock S6 MaxV wird auf Hartböden nochmal etwas besser als die bisheren Modelle der S-Linie saugen. Das ist für Sie aber wahrscheinlich unerheblich, da die Saugkraft eines Roborock S6 oder S4 leicht für Hartböden ausreicht.
Auf kurzen Teppichen erwarten wir eine leichte Verbesserung gegenüber den jetzigen Modellen. Aus unserem Kurzflor-Teppich wird der S6 MaxV ca. 90-95% Sand heraussaugen.
Weil sowohl der Roborock S4, S6 und S5 Max auf längeren Teppichen maximal durchschnittlich saugen, wird der fast baugleiche S6 MaxV eventuell auch nicht viel besser abschneiden. Denn nicht die Power, sondern der Unterbau der neuen Roborock Modelle ist das Problem.
Der Akku ist mit 5200 mAh gleich geblieben. Der ist aber auch schon sehr gut, hier sehen wir keinen Handlungsbedarf. Über zwei Stunden reine Fahrzeit ist für fast jede Fläche ausreichend. Vor allem, weil die Roborock S-Modelle dank „Smart Top Up“ automatisch zwischen laden können.
Roborock stockt die Features auf (Mehrfachkarten-Speicherung)
Der Roborock S6 MaxV soll bis zu 4 Karten speichern können. Das bedeutet, Sie können die Features auf mehreren Etagen nutzen. Davon gibt es übrigens – Roborock typisch – jede Menge.
Das sind die wichtigsten Features, des Roborock S6 MaxV:
Selektive Raumeinteilung: Teilen Sie die Karte Ihrer Wohnung individuell in einzelne Räume ein. Senden Sie Ihren Roboter auf Wunsch in diese Räume.
No-Go und No-Mop-Zones: Sperren Sie einzelne Bereiche aus der Reinigung aus. Auf Wunsch auch individuell nur Zonen für das Wischen (z.B. Teppiche).
Raumspezifische Saug- und Wischpläne: Vergeben Sie für jeden Raum eine eigene Saug- und Wischstärke.
Das ist schon eine ganz schöne Ansage. Trotzdem kennen wir das so – und sogar noch besser – beispielsweise vom Ecovacs Deebot Ozmo 950 und dem iRobot Roomba i7+.
Sieht nicht nur optisch gut aus – er besitzt auch einige Features auf die der Roborock S6 MaxV aufbauen kann.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Die Liste an Features ist klasse, aber sicher kein Grund um in Ekstase zu verfallen. Wir bleiben gespannt, ob sich noch die ein andere Funktion zu der Feature-Liste gesellt.
Einordnung in die bestehende Roborock Produktlinie
In den letzten Jahren hat Roborock einige Modelle auf den Markt gebracht. Fast jedes der Modelle überzeugt in Sachen Fahrverhalten, Saugleistung und Preis-/Leistung. Das ist durchaus beachtlich.
Hier einmal alle Roborock Modelle samt unserem Testergebnis und aktuellem Preis:
Roborock S6 MaxV | Testergebnis ausstehend, ca. 650 Euro
Roborock S5 Max | unser Testergebnis: 90,23%, ca. 499 Euro
Roborock S6 | unser Testergebnis: 88,36%, ca. 479 Euro
Roborock S5 | unser Testergebnis: 88,18%, ca. 340 Euro
Roborock S4 | unser Testergebnis: 86,04%, ca. 415 Euro
Roborock Xiaowa E20 | unser Testeregebnis: 82,85%, ca. 250 Euro
Der Roborock S6 MaxV wird sich aller Voraussicht nach an die Spitze der Roborock Modelle setzen. Im Prinzip ist er ja ein Roborock S5 Max, nur eben mit AI und Kamerasystem.
Ausblick: Wird der Roborock S6 MaxV der beste Saugroboter 2020?
Das ist natürlich schwer zu sagen. Im Prinzip hat das Roborock Flaggschiff aber sehr gute Chancen, da sein Vorgänger S5 Max unser aktueller Testsieger ist.
Allerdings bekommt der S6 MaxV auch zwei knallharte Konkurrenten. Der Ecovacs Deebot Ozmo T8 AIVI (ebenfalls mit AI und Kamera) und der iRobot Roomba s9+ (mit Abaugstation) werden dem S6 MaxV mit Sicherheit brandgefährlich.
In Sachen Features muss das aktuelle Flaggschiff Roborock S5 Max gegenüber dem iRobot Roomba s9+ klein bei geben.
Wir werden natürlich – wie immer – alle zukünftigen Saugroboter durch unser umfangreiches Testverfahren jagen und Ihnen am Ende verraten, welcher Saugroboter die Nummer 1 ist.
Falls Sie keine neuen Tests verpassen möchten, treten Sie einfach unserer Facebook-Gruppe bei. Dann verpassen Sie diese sicher nicht.
Der Roborock S6 MaxV kommt auf jeden Fall Ende Juni auf den Markt und wir sind, wie Sie sicher aus, gespannt. Danke für’s Lesen und bis zum nächsten mal!
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